Rund um den Naschmarkt

 

Ich liebe  die Gegend um den Wiener Naschmarkt. Es ist bunt und trubelig ,  ein sehr belebtes Pflaster wo sich  gegen Wochenende Menschentrauben durch die schmalen Marktgassen  schieben,  die Luft geschwängert vom  Duft exotischer Gewürze und  frischgebackener Falafel (die besten gibt’s bei Dr. Falafel!) . Die Händler strecken uns allerlei  Kostproben entgegen und überbieten sich lautstark .  Frisches Gemüse und Obst, indische und pakistanische Spezialitäten,   asiatische Supermärkte,  französische und italienische Delikatessenläden wechseln sich ab mit internationalen Restaurants, Wiener Beisln und gemütlichen Bars.   Der frische Fisch schwimmt noch im grossen Glasbecken um sein Leben und  an der Ecke der U-Bahn Station Naschmarkt beginnt  die Meile der Biobauern mit hausgefertigten Kuchen, Brot, Frischkäse  und ehrlichen Weinen.  An der linken Wienzeile reihen sich die  Spezialitätenrestaurants,  in deren Schanigärten, sobald die ersten warmen Sonnenstrahlen den Asphalt wärmen, ein buntes Volk die Nase der Sonne entgegenstreckt.

Samstags  findet  hier eine riesiger Flohmarkt statt (am Parkplatz vis-a-vis). Sowohl Antiquitätenhändler als auch Privatpersonen wollen hier ihre Ware unters Volk werfen. Von Kunst bis Kitsch,  Ramsch und Trödel, Schäppchen und Überteuertem. Feilschen ist hier ein Muss!

Cocos Tipp: Dieses Event ist für mich echt zu heavy,  weil ich bei diesem Menschenauflauf Platzangst bekomme und mir ständig irgendjemand auf die Pfoten tritt. Da bleib ich dann schon mal lieber einige Stunden in Ruhe zu Hause und geniesse das Alleinsein.

Ansonsten ist es toll hier.  Es gibt eine unglaubliche DIchte  von Lokalen, Beisln und Kaffeehäusern hier – die sich über das Freihausviertel (4. Bezirk) bis zum Margaretenplatz erstrecken. Ein richtiger Hotspot für Schanigartensitzen und People watching. Auch mir macht das Spass, so viel buntes Volk an mir vorbeiziehen zu sehen.


 

Apropos Schanigarten:

Das ist ein typisch wienerischer Ausdruck und geht auf die Zeit von 1750 zurück. Damals erhielt der erste Kaffeehausbesitzer in der Innenstadt, nämlich Gianni Tarroni am Wiener Graben, als Erster die Genehmigung auf öffentlichem  Grund einen Gastgarten zu errichten.  Der Hilfsdiener wurde im Wiener Jargon „Schani“ gerufen, und daher hat sich der Ausdruck abgeleitet, als der Wirt dem Diener befahl :  Schani  trag die Stühle in den Garten!“ Voilà … und seitdem geniessen die Wiener diese Tradition!

 

An der wunderschönen Sezession mit ihrer Goldenen Kugel am Haupt endet der Naschmarkt, wir halten uns links und spazieren Richtung Maria Hilferstrasse und MQ – dem Museumsquartier .

Dieses Museumsquartier hat sich nicht nur durch seine Ausstellungen sondern auch durch seine spannenden und kreativen Ideen der Unterhaltung einen Namen gemacht. Hier kann man den Abend gemütlich bei einem Gläschen ausklingen lassen, oder in den gemütlichen  Chairs das vorbeiflanierende Publikum beobachten. Das Museumsquartier ist in die ehemaligen kaiserlichen Hofstallungen eingezogen, welche 1725 nach einem Entwurf des des grossen Barockarchitekten Fischer von Erlach und seines Sohnes Emanuel erbaut wurden.  Die naturgetreuen Pferdeköpfe über den Toreinfahrten weisen auf die Stallungen der Kutschpferde hin, wo bis zur Auflösung der Monarchie etliche hundert kaiserliche Gefährte aufbewahrt wurden.

Auf der gegenüberliegenden Seite protzen die mondänen Museen: das Kunst- und das Naturhistorische Museum  verbunden durch den  Maria-Theresien-Park.  Da Hunde in  Museen prinzipiell keinen Zugang haben werden sie hier auch nur der Ordnung halber erwähnt .

In der Adventzeit halten hier kleine Holzhüttchen Einzug, die sich zu einem kleinen pittoresken Dorf mit Dorfplatz formieren. Dekoriert mit hübschen Lichterketten,  werden hier  neben traditionellen Kerzen und Weihnachtsschmuck,  handgefertigte Produkte angeboten. Und  während beim Nachbarn noch kräftig

Wien & Musik

Das Komponistenviertel  rund ums  Freihausviertel (U-Bahn Station  Karlsplatz) 

Über Mozart, Beethoven, Schubert, Strauss und Haydn wird bei herkömmlichen  Reiseführungen viel erzählt. Wir betreten aber deren unbekannte Spuren, wo sie ihre Werke komponierten oder wo sie durch Mäzene ihr erstes Publikum fanden.

 An der  Wiedner Hauptstrasse 7, im früheren Hotel Goldenen Lamm, stieg gelegentlich der tschechische Komponist Antonin Dvorak (1841-1904) ab, der durch seine Symphonien, Konzerte und Kammermusik bekannt wurde.  In der Karlsgasse 4 hatte Johannes Brahms (1833-1897) gewohnt, er mochte das Provinzielle in Wien, das er  als „das Dorf“ bezeichnete.  Sein Standbild hat es in den Resselpark geschafft und wacht vor der

Technischen Universität, wo einst die Gebrüder Strauss studierten.

 Nur wenige wissen, dass der grosse venezianische Opernkomponist Vivaldi (1678-1741) aus unbekannten Gründen nach Wien kam, und in einem Zimmer über dem alten Kärntner Tor, wo heute das Hotel Sacher steht, sein Leben aushauchte.  Auch in der  Wiedner Hauptstrasse 37 gab es einen prominenten Todesfall: Hier starb 1787 Christoph Willibald Gluck, der  Hoforchesterleiter Maria Theresias .


 

gefeilscht wird, strömt aus dem Nebenhäuschen der Duft von frisch aufgebrühtem Glühwein und Punsch, begleitet von heissem Kaiserschmarrn und Zwetschgenröster.

Einer herrlichen warmen wiener Mehlspeise, die hier im Land auch gerne, vorwiegend freitags,  als Hauptmahlzeit gereicht wurde. Da  aus religiösen Gründen am Freitag üblicherweise kein Fleisch auf den Tisch kam, wich man auf Fisch, oder die kostengünstigere Variante - die Mehlspeise, aus. Zum Auftakt eine heisse Suppe und danach wurde es kalorienreich, mit Kaiserschmarrn, Palatschinken oder Buchteln mit Vanillesauce.

Richtung stadtauswärts können wir dann der Mariahilfer Strasse entlangbummeln,  eine der längsten Einkaufsmeilen der Innenstadt. Die Exklusivität des Angebotes hat  in den letzten Jahren stark gelitten und wurde durch  Quantität der Billigketten abgelöst, was jedoch dem Einkaufsvergnügen   und dem Stöbern keinen Abbruch  bereitet.  Auch in ‚Alles Plastik aus China‘ lässt sich schon mal Beute machen.

 In den Nebenarmen der Mariahilfer Strasse wie der Neubaugasse , und dem Grätzel um den Spittelberg (sehenswerter  Weihnachtsmarkt!) hat sich eine kreative Szene gebildet, mit vielen originellen Designern und Künstlerläden,  zu einigermassen moderaten Preisen.  Läden wie „Das Möbel“ (hier gibt’s Möbel und Frühstück)  – oder für MICH und andere Vierbeiner  der  „Bunte Hund“  in der Neustiftgasse …. Im Frühjahr und Herbst findet hier traditionell ein Strassenmarkt

Der finnische Komponist Jean Sibelius wohnte  1890/91 während einer Studienreise in der Waaggasse 1 – er hatte sich bei den Wiener Philharmonikern beworben,  vermasselte  jedoch die  Aufnahmeprüfung wegen Nervenflattern .

  In der nahen Mozartgasse 4 lebte Richard Strauss (1864-1949),  dessen symphonische Gedichte „Also sprach Zarathustra“ und die Oper „Der Rosenkavalier“ zu seinen bekanntesten Werken zählen.  In der Johann Strauss Gasse 4 befand sich die letzte Wohnung von Johann Strauss dem Walzerkönig,  das Haus wurde im Krieg das Opfer eines Bombenangriffs

. Franz Schubert (1797-1828) erlag in der Kettenbrückengasse 6 einem Typhusleiden.

 


statt auf dem man alles  Mögliche und Unmögliche erwerben kann. Wie eben gesagt – kreativ!

Kuriosum: Stadteinwärts an der Ecke Burggasse/Breite Gasse (U2/U3) befindet sich Schmollgrubers winziges Uhrengeschäft  (14 m2) im kleinsten Haus Wiens . Über dem Eingang baumelt eine überdimensionale Taschenuhr, verziert mit aufwendigstem Geschnörkel  als Hinweis auf das im Inneren ansässige Gewerbe. Sogar der Giebel ist mit zwei Uhren verziert,  die unter anderem Mondphasen und Planetenbewegungen anzeigen.

Coco Tipp:  Wenn ich auf der Hamburger Strasse (rechte Wienzeile) entlanglaufe passiere ich eine Hundezone, die zwar etwas klein geraten ist, aber ich kann mich da ein wenig austoben. Leider sind den letzten Stürmen die Bäume zum Opfer gefallen und es gibt im Sommer wenig  Schatten . Richtung  stadteinwärts treffen wir noch auf eine Zweite in der Höhe des Lokales ‚Deli‘ auf der linken Wienzeile. Diese Hundezone ist angenehm  für Zwei- und Vierbeiner, weil sie mit Bänken und einem Brunnen ausgestattet ist.

Shopping:

Stylish-peppige Mode gibt’s bei Bernhardts und Turek auf der Maria Hilferstrasse/ Ecke Neubaugasse. Preisgünstigere Mode  und   très francaise  ist die Linie von Promod.  Edel und teuer  shoppt man die Designerlabels im  Gerngross-Center. 


 

Der siebte Bezirk dürfte an seiner Vielfalt, Kreativität und Richesse, doch ein Ableger des siebten Himmels sein.  Ganz besonders die kulinarischen  Köstlichkeiten Wiens sind bis über alle Grenzen berühmt. Besonders viel Wert wird auf die Vielfalt von Gebäcksorten, Broten, Kuchen und  Torten gelegt.  Das Semmerl, das Salzstangerl oder das Grahamweckerl  sowie der Gugelhupf standen schon  bei den Monarchen am Frühstücktisch.

 Eher unbekannt dürfte jedoch sein, dass auch der Bagel und das Croissant wiener Wurzeln haben.  Bagels sind ein jüdisches Gebäck und wurden bekannt als ein jüdischer Bäcker für  König Jan Sobieski, während der 2. Türkenbelagerung von Wien, einige davon gebacken hatte. Aus der gleichen Zeit stammt die Form des Kipferls dessen halbrunde Form an den Halbmond der Türken erinnern soll. Maria Theresias Tochter Marie Antoinette  importierte das Kipferl nach ihrer Hochzeit mit dem französischen König Ludwig XVI. in Frankreich. Und voilà – , die Franzosen verfeinerten es mit Butter, und als  Blätterteigkipferl fand  es  dann als französisches   Croissant seinen Ursprung.  Wären sich  die Franzosen dieser Tatsache bewusst gewesen, dass sie Marie Antoinette das beliebte Croissant zu verdanken haben,  bezweifle ich , dass  sie am Schaffott geröstet worden wäre.

 

 

Kreative Kleinläden findet man  entlang der Neubaugasse und in  den Parallelgassen über den Spittelberg bis zur Neustiftgasse wie  Schmuck, Fifties-Style, Asia-Style, wiener Designer, Kunsthandwerk, Kurioses und Nützliches in einer  ansprechenden Potpourri.

Ausblick: Die neue Bücherei über der U6 Station Burggasse/Stadthalle beherbergt nicht nur 240000 Bücher und 60000 audivisuelle Medien, sondern bietet vom Café auf dem Dach einen überwältigenden Ausblick über die Stadt.

Essen:

Kulinarische Genüsse finden Zweibeiner am und um den Naschmarkt.  Im Freihausviertel bis zur Pilgramgasse, an der Margaretenstrasse entlang ist  in den letzten Jahren eine urige, abwechslungsreiche  Beisl- und Lokalszene entstanden, wo  angefangen  von typisch wiener Küche, kreativ und international auf allen Standards gekocht wird.

Promis trifft man im Motto, MQ oder Karlsplatz, hervorragendes  Frühstück gibt’s im Deli am Naschmarkt oder beim neurenovierten Café Drechsler -  das ein Vorbild für sanfte Erneuerung ist, und nicht zu Tode renoviert wurde.  Typisch Wiener Charme, urig und original geht’s  im Café Sperl zu.

 

Mein persönlicher  Favourite ist natürlich der Bunte Hund in der Neustiftgasse , und nachdem ich nach dieser Tour schon ziemlich geschlaucht bin freu ich mich auf ein Leckerli und danach auf meinem weichen Kissen kuscheln!


 

Vom Rathaus und dem alten AKH bis zum Donaukanal

 

 

Die beiden bourgeoisen Innenstadtbezirke werden an der  Stadtaußenseite vom Gürtel, innen von der Ringstraße, vom Donaukanal und südlich von der Lerchenfelderstrasse begrenzt.  Den Zahn der Zeit sowie die beiden Weltkriege haben zum Glück viele  herrschaftliche Bauten  im 8. Bezirk überlebt, die durch eng verschlungene malerische Gassen in romantischen Plätzen münden.

 Dem kulturinteressierten Stande gemäß errichtete man  hier schon früh gehobene Unterhaltungsetablissements  wie das Volkstheater und das Theater in der Josefstadt, die zu internationalem Ruf gelangten. Sie prägten schon von jeher die Wiener Bühnen und spiegelten das Interesse der wohlhabenden Bürger Wiens.

 

Wenn wir beim Gürtel starten und der Josefstädter Strasse entlang schlendern, stolpern wir zu allererst gleich über eines der berühmten Wiener Caféhäuser, dem Café Hummel,  das sich als „Treffpunkt der  Wiener Lebensart“ versteht.

Hier trifft man sich wochentags zum innerkommunalen Austausch, mokiert sich über die ständig steigenden Energiepreise,  oder verbringt gemütlich den Morgen mit süßem Nichtstun versteckt hinter der  Tageszeitung, bevor der  Alltag unbarmherzig seine Rekruten Richtung Arbeitsstätte treibt. Am Wochenende kommt der  Wiener tendenziell später, bleibt aber umso länger.

 

Unsere Tour geht weiter Richtung stadteinwärts, dabei passieren wir jede Menge netter kleiner Läden und Boutiquen.  Interieur,   Lampen, Tapeten, Vorhänge in allen Stilrichtungen sowie kleine Kunstgalerien sind hier rund um die Josefstädter Strasse angesiedelt.  Biegt man in die Piaristengasse ab und wandert durch die idyllischen Gässchen, begegnet man auf Schritt und Tritt der Architektur der Jahrhundertwende  mit ihren aufwendig gestalteten Fassaden, und gelangt schlussendlich zu der  wunderschönen Piaristenkirche mit ihrem kopfstein- bepflasterten Kirchplatz.

 

Cocos Tipp: 200 m weiter endet die Piaristengasse und kurz danach landen wir  im Schönbornpark wo es eine große  Hundezone gibt. Da kann Wuff  wieder mal wieder seine Batterien aufladen und rumkaspern bevor das Kulturprogramm weitergeht.

 

Durch die kleine enge Schmidgasse quetschen wir uns Richtung Rathaus vorbei an pittoresken Stätten und Nebenstraßen mit ihren unebenen steinernen Trottoirs, an denen  Restaurants ihre buntgedeckten Bistrotische unter riesigen Sonnenschirmen vor der Hitze schützen. Daneben verstecken sich kleine Antiquitätenläden und Geschäfte mit kuriosen Kleinigkeiten die es zu entdecken gibt,  um danach ein beschauliches Plätzchen zu finden um eine Pause einzulegen, und einen Kaffee mit eine der köstlichen wiener Mehlspeisen zu genießen. 

 

Großes Kino in Wien:

 

Die Volksoper  wurde Schauplatz für die Dreharbeiten zum Bond-Film „Der Hauch des Todes“. Die Handlung verlangte dass Bond nach Bratislava geschickt wird, um einen wichtigen russischen Überläufer zu schützen und einen Heckenschützen des KGB auszuschalten

 Koskov der Russe, befindet sich in einem Konzertsaal (gedreht in der Volksoper), und Bond wartet über einer Buchhandlung  die im Gebäude Währingerstrasse 65 (im Eckhaus)eingerichtet wurde.  Die Heckenschützin Kara verfehlt, wie in Bondfilmen üblich, absichtlich ihr Ziel damit sich sogleich darauf ein heftiges Gspusi anbahnen kann. Unterdessen wird Koskov  in Eile via Gaspipeline in den sicheren Westen gespült.

 Diese Szene beginnt an der Reichsbrücke, endet bei den alten Gasometern und spielt ab da offiziell in Wien. Nach einigen schmalzigen Szenen im Fiaker in Schönbrunn und mit der Gondel am Riesenrad wechselt die Handlung nach Oxfordshire.

 Das Getöse des Verkehrs und die ratternden Räder der legendären Straßenbahn lassen nichts Gutes erahnen. Für ein paar hundert Meter tauchen wir ein ins Blechchaos und Gehupe der Innenstadt, nämlich  in das der Ringstraße.

 

 

 

Vor uns hebt sich das pompöse Rathaus  empor und vis-à-vis thront schillernd das Burgtheater. Am großzügigen Rathausplatz finden alljährlich saisonale Events statt, deren berühmtesten der Christkindlmarkt und das Sommerkino sind.  Komplettiert werden die historischen Ringstraßenbauten noch vom Parlament, das sich entgegen der Fahrtrichtung befindet, und rechterhand der alten Universität. Also ist es nicht verwunderlich wenn kamerabewaffnete Touristen aus den vorbeiziehenden Bussen und Trams die Kapazität ihrer technischen Möglichkeiten ausreizen, um das perfekte Foto nach Hause bringen zu können.               

                                                              

Am Schottentor gibt es einen wunderschönen Blick auf die Votivkirche bevor wir in die Währingerstrasse mit ihren Kunstläden, Büchereien, Boutiquen und Galerien einbiegen. Als Querfahrbahn purzelt die Berggasse in Höhe der Schwarzspanierstrasse nach unten, in der Sigmund Freud  einst seine Praxis unterhielt und versuchte,  nicht nur  hysterische Frauenzimmer mittels freier Assoziation  auf seiner Couch zu therapieren. Auch die Erkenntnis des  Es-Ich-Überich und die Deutung des Unbewussten durch Träume gehen auf Freud zurück. Die ehemalige Wohnung  wurde zum  Freud-Museum  und erzählt die Geschichten des Vaters der Psychoanalyse.

 

 

Linkerhand der Währingerstrasse stoßen wir auf die Strudlhofgasse mit ihrer berühmten Strudlhofstiege. Macht man sich die Mühe bis ans Ende der  Strasse zu laufen, überraschen der wunderschöne Liechtensteinpark, das  Palais Liechtenstein und das Museum Moderner Kunst.

 

 Richtung Donaukanal wandernd  erstrahlt in neuem Glanz das malerisch-bourgeoise Servitenviertel, nachdem es im zweiten Weltkrieg teilweise übel zugerichtet wurde, oder ganz einfach den Besitzern das nötige Kleingeld für eine Renovierung fehlte. Hier fanden Yuppies und Künstler ihre Quartiere, die Tür an Tür mit wohlhabenden Wienern neben StudentenWGs,  dieses schmucke Viertel noch ein wenig bunter scheinen lassen. Nun ja, Lage und Flair hat seinen Preis und  somit sind so manche Mieten hier auch eine Herausforderung fürs Bankkonto.

 

Am Donaukanalufer mutiert die Szene mit steigenden Temperaturen zur Eventmeile. Alljährlich im Sommer eröffnet die Summerstage ihre Pforten, mit Openairmusik und kulinarischen Genüssen werden laue Abende unter Sternenhimmel zelebriert. Eine Fußwanderung am Donaukanal entlang eröffnet dem Zweibeiner visuellen Kulturgenuss, nicht nur weil sich das farbenprächtige,  vom österreichischen Maler  Friedensreich Hundertwasser gestaltete Gebäude der Fernwärme Wien am Horizont erhebt, sondern auch, weil  der Pfad am Wasser von Skulpturen zeitgenössischer Künstler gesäumt, zu einem beschaulichen Spaziergang mit dem Vierbeiner einlädt.

 

Hier kann man kilometerlang den Fluss stadteinwärts entlanglaufen bis  zur Urania (Sternwarte und Kino), die seit ihrer Neugestaltung diverse Aktivitäten und Events zu bieten hat. Rund um die Urania gibt es im Sommer Beachfeeling mit Sandstrand, Liegestühlen, kühlenden Longdrinks und der Institution namens Strandbar Hermann.

 

Am Kai der Urania legen täglich Schiffe zu Rundfahrten ab, die den Blick auf Wien aus einer ganz anderen Perspektive erlaubt.  Auch Bratislava ist am Wasserweg nahegerückt und kann in Tagesausflügen, die hier auch als Packages mit Stadtbesichtigung angeboten werden, besucht werden.

 

 

 

 

Coco empfiehlt:

Der 8. Und 9. Bezirk haben nicht besonders viele öffentliche Grünflächen, dennoch gibt es zwei größere Hundezonen in denen ich auftanken kann. Im Schönbornpark im 8. Bezirk (Lange Gasse/Laudongasse) und im 9. Bezirk der Lichtentalpark. Hier biegt man von der Alserbachstrasse in die Marktgasse ein – Toll ist hier, dass der Park eine Hundetränke besitzt!

 

Shopping:

Bücher und Kunst rund um die Währinger Strasse, Interieur, Wohnen und Beleuchtung gibt’s in der Josefstädterstrasse. Kleine Antiquitätenläden und Galerien übersäen wie Streusel den Kuchen die Gegend hinter dem Rathaus bis zum alten AKH und der Währingerstrasse.

 

Leibliches Wohl:

Das legendäre Café Berg an der Währinger Strasse lädt besonders an sonnigen Tagen in seinen Gastgarten ein. Auch im alten AKH gibt’s nette Restaurants mit Schanigarten, und rund um die Piaristengasse, Wickenburggasse und Josefstädter Strasse  findet man kleine, nette und  gemütlich Lokale.