der Stadtpark in Wien
der Stadtpark in Wien

 

Die historische Innenstadt und der Stadtpark

 

das pittoreske Stadtzentrum von Wien entfaltet sich wie eine Muschel deren Perle zum Vorschein tritt, wenn man die Ringstraße mit ihren protzigen Prachtbauten hinter sich lässt und in die malerischen, verwinkelten mit Kopfstein gepflasterten Gassen des ersten Wiener Gemeindebezirkes eindringt.

 

 

An den Sehenswürdigkeiten schieben sich Touristemassen vorbei, die sich hinter dem fahnenwachelnden Reiseleiter zu einer Menschentraube formiert, und an ihm wie die überreife Frucht am Rebstock haftet. Fetzen von Geschichten und Legenden schwängern die Luft rund um den Stephansplatz, egal ob in mandarin, japanisch, italienisch, englisch oder diversen anderen Sprachen der Welt, exhibitionistisch wird das Kulturerbe zur Schau getragen. Zu Schauergeschichten des Holocaust und Schilderungen des freizügigen Lebensstils Mozarts, zuckeln die Besucher wie Zöglinge eines Schülerpensionats folgsam hinter den bunten Fähnchen her.

 

 

Der Reiz der kommerziellen, touristischen Altstadt mag für uns Menschen ein Erlebnis sein, für unsere Vierbeiner entpuppt es sich als Stressfaktor. Auf vier Beinen lässt es sich ausweichen in die verborgenen Gässchen, die nicht nur weniger frequentiert, sondern auch unvergleichlich beeindruckender sind, als die Touristenstauzonen. Grünflächen sucht man hier allerdings vergeblich.

 

 

Obwohl am Ring tagsüber der Ozonpegel aufgrund der Abgase enorm hoch ist, haben die Stadtväter mit der Schaffung eines Grünstreifens ganze Arbeit geleistet, er lädt zum flanieren und spazieren ein. Der Rad- und Fußweg führt rund um die Innenstadt, und wir beginnen unsere Tour bei der Johannesgasse indem wir den Wiener Stadtpark betreten.

 

Aberglaube und Inschriften

 

1938 wurde Österreich an das Deutsche Reich angeschlossen, und obwohl es breite Zustimmung unter der Bevölkerung erfuhr, bildete sich eine Widerstandsbewegung gegen das Naziregime. Die Gruppe der Partisanen nannte sich O5, O plus 5 (der fünfte Buchstabe im Alphabet ist E) und ergab zusammen gesetzt OE für Österreich. Dieses Kürzel ist rechts neben dem Hauptportal des Stephansdomes eingeritzt.

 

Im April 1945 war die Rote Armee bis in die Außenbezirke Wiens vorgedrungen, und gleichzeitig plante die O5 einen Umsturz in der Stadt. Ein untergeordneter Offizier der Gruppe verriet den Plan und viele der tapferen Anführer wurden daraufhin gefoltert und schlussendlich öffentlich gehenkt. Nach einer Woche blutiger Straßenkämpfe waren die letzten deutschen Soldaten aus Wien vertrieben und Dr. Karl Renner rief als Staatskanzler die 2. Republik aus. Das Museum des österreichischen Widerstandes im alten Rathaus der Wipplingerstrasse 8 zeigt die Untergrundtätigkeit der O5, ebenso die patriotische Front gegen das vorangehende austrofaschistische Regime von 1934 bis 1938.

 

 

Im rechten Bogen des Hauptportals des Stephansdomes finden wir einen römischen Grabstein eingemauert, zum Zwecke den heidnischen Zauber zu brechen. Innerhalb des Portals, unmittelbar rechts davon, befindet sich der Maria-Pócs-Altar, einer Ikone der Jungfrau Maria aus einem slowakischen Dorf, die 1697 angeblich zwei Wochen lang Tränen vergoss als Prinz Eugen von Savoyen die entscheidende Schlacht von Zenta gegen die Türken schlug.

 

In einer vergitterten Kapelle gegenüber befindet sich die Grabstätte des Prinzen, dessen gotisches Kruzifix einen Bart aus echtem Haar trägt, und der angeblich noch immer wächst!

 

Am Adlerturm dem nördlichen Eingangstor des Domes befindet sich ein eiserner Griff, der nach Überlieferungen jedem der ihn ergreifen konnte, Segen bringen sollte!

 

 

Im Stadtpark

 

Cocos Tipp:


Leider darf ich hier nicht frei laufen, hier gibt es zwar eine Hundezone am Kanal, aber ohne Grünfläche. Nun ja, der Erschaffer dieser hat sicher vergessen bei seinem Vierbeiner nachzufragen. Der Park jedoch ist wunderschön und wir laufen an einem großen Kinderfreizeitpark, an dem sich Jugendliche und Kinder vergnügen, vorbei, dann an der Meierei – einem Design-Food Tempel und überqueren dann die Brücke zum Teich. Johann Strauss wurde hier vergoldet und posiert inmitten eines idyllischen Platzes.

 

Shopping - Unsere Tour:

Weiter stadteinwärts schlendern wir durch die Wollzeile, vorbei an ihren Boutiquen, Buchläden und Teecomptoirs Richtung Stephansplatz. Es ist früherer Abend und viele Touristen haben bereits das Feld geräumt, deshalb ist es angenehm hier herumzulaufen. Jetzt kann ich mit meinem Zweibeiner getrost durch die Fußgängerzone streunen, die Auslagen der Designerlabels besichtigen – und Leckeres am Würstelstand, einer echten Wiener Institution, erschnuppern. Davon gibt’s hier in der Innenstadt nämlich einige, sehr begehrte, an denen sich Banker, neben Geschäftsleuten, kleinen Angestellten und Touristen, die in dicke Stücke geschnittene“ Burenwurst“ mit Kren, Senf und frischem Brot, schmecken lassen.

Echt wienerische Empfehlung: Der Würstelstand hinter der Oper und der am Neuen Markt. Da wurde des nächtens auch schon so mancher Promi gesichtet.

 

 

So, ich bin jetzt wieder topfit weil ich die Wurst an der Oper vorverkosten durfte und nun bummeln wir durch den Burggarten vorbei am Palmenhaus und landen an der Ringstraße. Beeindruckende Bauten zu unserer Rechten und Linken. Der weitläufige Heldenplatz mit der Hofburg, das Kunst- und Naturhistorische Museum, verbunden durch den Maria Theresien Platz, das Parlament und das Rathaus, sowie das Burgtheater.

 

Wir wählen den Weg durch die Hofburg und gelangen zum Michaelerplatz mit seinen Ausgrabungen aus dem antiken Wien. Dahinter befindet sich eines der „großen“ Wiener Kaffeehäuser, das Café Griensteidl, wo einst die sogenannten Kaffeehausliteraten am Stammtisch ihre philosophischen Ergüsse austauschten.

 

Besonders berühmt wurde es als Sammelplatz der Autoren des Jung-Wien, die ab Mitte der 1880er Jahre das Café zu ihrem Stammlokal machten wie auch als Treffpunkt der konkurrierenden, konservativen Künstlergruppe Iduna. Zu den Schriftstellern, die hier verkehrten, gehörten Hermann Bahr, Hugo von Hofmannsthal, Arthur Schnitzler, der junge Rudolf Steiner sowie der junge Karl Kraus.

 

 

Cocos Tipp:

Innenstadtspaziergänge immer so planen, dass Wuff nicht in der Hitze des Gefechts von Touristenmassen zertrampelt wird. Das ist weder für meine Kollegen noch für Euch ein Vergnügen. Lieber frühmorgens oder später am Tag Erkundungstouren einlegen, und auf die umliegenden Parks ausweichen. Die kleinen Gassen im Zentrum sind spektakulär, weniger überrannt und bieten einzigartiges Flair.

 

Hundezonen sind hier in der Innenstadt Mangelware, Auslauf gibt’s hier gar nicht. Diesbezüglich ist es besser auf angrenzende Innenbezirke auszuweichen.

 

Geheimtipp: Rund um den Judenplatz wunderschöne Architektur, kleine verborgene Plätze, Terrassen und Restaurants. Sieht man kein Auto hat man das Gefühl in frühere Zeiten versetzt zu sein.